Hörst du es? Nein? Na, dann hör nochmal genau hin. Da weint jemand ganz leise. Ja, genau, dieses verschämte Schniefen, das meine ich. Guck nicht so erstaunt, du weißt ganz genau, wo das herkommt. Du bist schuld. Da hast du mit so viel Liebe und Herzblut eine Welt erschaffen, in der richtige Menschen aus Fleisch und Blut leben. Du bist mit diesen Menschen ein Stück des Weges gegangen, hast sie in Abgründe gestürzt, ihnen entsetzlichen Kummer bereitet, drei Familienpackungen Tempotücher hast du mit denen verweint. Du hast sie in ausweglose Situationen gelotst, sie sind verfolgt, gedemütigt und fast getötet worden. Aber ihr hattet auch wunderbare Stunden. Stunden voller Liebe und Zärtlichkeit, voller Hoffnung und dann gab es da diese Momente, von denen du dir gewünscht hast, dass sie eine Ewigkeit dauern würden, in denen du wusstest, so fühlt es sich an, so riecht es, ja, das könnte es sein: Glück.
Verdammt, du hast lieber Gott gespielt und jetzt willst du die Verantwortung nicht tragen. Schäm‘ dich! Von deinen Protagonisten hast du verlangt, dass sie kämpfen wie Titanen nach dem Frühstück, du hast unmenschliche Anstrengungen von ihnen verlangt, ihnen keine Pause zum Verschnaufen gegönnt. Und du?
Was bist du doch für ein Schöpfer-Schlappschwanz, dass du diese tapferen Charaktere jetzt so im Stich lässt! Nur weil du deine eigene Schöpfung bezweifelst, weil vielleicht irgendjemand meinte, das sei nicht das, was gebraucht werde, weil dein kleines sensibles Ego verletzt ist. Deshalb hast du deine Protagonisten eingesperrt, verbannt in die Tiefe deiner Festplatte, wo deine Story jetzt Spinnweben ansetzt und deine Protagonisten ohne Hoffnung und Liebe leben müssen. Aha, jetzt hast du sie auch gehört, stimmt‹s?
Los jetzt, öffne diese verfluchte Datei, die du irgendwo unter Texte, Projekte oder Rote Lola versteckt hast, puste den Staub runter, und dann lass dich verzaubern von deiner Schöpfung. Du wirst erstaunt sein. Sie werden dir um den Hals fallen, dich auf den ersten Seiten bereits mit ihrem Charme becircen und du wirst dich spätestens im zweiten Kapitel fragen, wie du so grausam sein konntest, diese Menschen aus deinem Leben zu verbannen.
Ich weiß übrigens, wovon ich rede. So ging es mir mit meinem Manuskript von „Der 7. Tag“. Also: nun aber schnell. Einsendeschluss für dein Manuskript für den Kindle Storyteller-Award ist der 15. September. Trau dich und gib deiner Schöpfung eine Chance. Ich will endlich deine wunderbaren Protagonisten kennenlernen.
Hallo Nika,
meine kannst Du schon kennenlernen. Denn genau DAS habe ich getan. Meine Schöpfungen nach langer Zeit ans Licht und jetzt in den Storyteller Award hinaus gelassen. Felix, Christian und alle anderen, Lebende und Tote.
Mal schauen wer meine Welt noch entdecken mag.
🙂
Lieben Gruß
Esther
Hallo liebe Nika,
sie könnten dir gefallen, die Beermanns, ihre skurrilen Besucher, die während des Urlaubs der Familie auf das Haus aufzupassen und vor allem der Hund Bruno, der die ganze turbulente Story erzählt. „Urlaub und andere Katastrophen“ ist bereits für den Storyteller angemeldet, allerdings fürchte ich, dass kleine Lichter es gar nicht erst bis zu den Juroren schaffen…
Falls du neugierig geworden bist auf die witzigen Begegnungen in der Beermann’schen Villa, dann schnuppere doch mal in die Leseprobe rein, würde mich sehr freuen!
http://www.amazon.de/Urlaub-andere-Katastrophen-Sabine-Wierlemann-ebook/dp/B013F3V1WY/ref
Viele Grüße
Sabine
Nun ja, Ebook ist hochgeladen, jetzt muss es nur noch gefunden werden. Gar nicht so einfach.
Liebe Sabine, das darf ich doch nicht, stell‘ dir vor, du bist unter den Top 5 und ich würde dein Buch am besten finden. Und dann kommt jemand und sagt, die ist ja schon vorher beeinflusst worden, siehe ihre Webseite. Ich drücke dir die Daumen für den Storyteller Award. Viele Grüße Nika