„Warum druckt das keiner, verdammt noch mal?“ Solche und ähnliche Fragen erreichen mich via Mail, via facebook und hier auf dem Blog. Hey, ja, ist ja gut, ich drucke es ja. Ist ja nicht so, dass Kindle ein Glaubensbekenntnis wäre. Nein, ich liebe auch Bücher. Ich habe so viele davon, dass ich für jedes neue Buch, das ich kaufe, ein anderes weggeben muss, weil ich nicht mehr einen klitzekleinen Zentimeter Platz in einem meiner vielen Bücherschränke habe. Und ja, sie stehen auch auf dem Klo und in der Küche.
Nun wird sich der geneigte Leser fragen, wieso findet die Lubitsch eigentlich keinen Verlag? Die Lubitsch findet einen Verlag, aber bisher noch nicht so einen in Deutschland, wie sie gern hätte. In der Zwischenzeit murren die Leser. „Ich will das Buch verschenken, hey, warum druckt das denn niemand?“
Ich hab’s getan. Jawoll. Ich habe etwas getan, von dem ich nie und nimmer geglaubt hätte, dass ich es tun würde. Ich habe es selbst drucken lassen. Früher habe ich immer gegdacht, dass das nur Autoren täten, die es nötig haben. Die keinen Verlag finden. Die nicht schreiben können.
Asche auf mein Haupt.
Es gibt noch ein paar Gründe mehr, warum man sein Buch selbst drucken will. Zum Beispiel, weil man dann bestimmen kann, wie es innen aussieht. Weil man selbst bestimmen kann, wann es erscheint. Weil man selbst bestimmen kann, was auf dem Cover steht. Weil man den Preis selbst bestimmen kann. Weil man darin auf sein nächstes Buch hinweisen kann, obwohl es noch gar nicht fertig geschrieben ist. Weil man gern genau wissen will, wieviel man von diesem Buch verkauft.
Seit heute weiß ich, dass es noch einen weiteren Grund zum Selbstdrucken gibt. Mama hat ihn mir genannt. Sie hat das Buch in die Hand genommen, es gewogen und für gut befunden. Der Umschlag glänzt dezent, der Satz von Hanspeter Ludwig sieht sehr schön aus und ist gut lesbar. Und hinten, sagt Mama, steht auch kein Quatsch drauf.
„Weiß du, Schätzchen“, sagt meine Mutter, „ich habe nie von einem Verlag ein Buch bekommen, bei dem ich nicht direkt nach dem Auspacken im Dreieck gesprungen bin. Das erste war in der ersten Auflage komplett schief gedruckt. Seite, für Seite, einfach schief. Der Verlag versprach das zu monieren und neu zu drucken. Von wegen, die Dinger kriegste heute noch im Antiquariat. Vielleicht haben sie die einfach unter der Hand verscherbelt, wer weiß. Beim zweiten Buch haben Sie hinten im Text einen Satzfehler gemacht, den sie im übrigen auch nicht in der zweiten Auflage rausgenommen haben. Das nächste Buch hatte ein so grottiges Cover, das nicht mal meine Omi gekauft hätte. Dazu gab es im Klappentext einen Grammatikfehler.“
Deshalb habe ich selbst drucken lassen. Leute, das sieht Spitze aus! Guckt doch mal bei amazon:
Prima! Gratuliere! Und, ja, die Erfahrung musste wohl jeder Autor machen, die nämlich, dass überall nur mir Wasser gekocht wird. Und manchmal staunt man als Betroffener dann. Weil es da Fehler in dem Werk gibt, das man drei oder vier Jahre lang immer wieder besuchte, jedesmal irgendwo verbesserte, schöner machte, leichter verständlich oder einfach akustisch gefälliger. Und dann sieht man am Autorenexemplar, das zwei oder drei Monate nach Drucklegung eintrifft, das Kapitel 7 auf Kapitel 5 folgt. Und wo, bitte, ist 6? Weiß keiner. Aber Abhilfe wird versprochen. Und nie geliefert.
Dein Taschenbuch, liebe Nika, soll dein E-book an Stückzahlen noch übertreffen.
Gratulation!
Ich bin gespannt, ob Du im Printbereich ähnliche Erfolge wie im Elektrobereich erzielst.
Ich sehe, Peter J. Kraus, Du bist genauso Leid geprüft! Danke Dir für Deine lieben Wünsche.
Ich auch, Rupi. Glaube ich aber nicht, ist natürlich viel teurer als ein e-book. Auf jeden Fall eine interesante Erfahrung. Aber mehr als bei Krimis und Thriller auf Platz 1 der Bücher zu kommen, geht nicht. Und da bin ich ja schon, worauf soll ich denn nun noch schielen? Vielleicht auf die Currywurst?
Aber bitte mit Pommes! 🙂